Schwindel und Angst- wenn die Psyche den Halt verliert

Die ganze Welt dreht sich plötzlich, der Boden schwankt und man scheint den Halt zu verlieren. Schwindel fühlt sich für die Betroffenen häufig sehr bedrohlich an und weckt starke Angstgefühle. Und selbst wenn der Schwindel sich wieder gelegt hat, bleibt diese Angst häufig bestehen.

Normalerweise soll Angst einen vor drohenden Gefahren warnen und wird durch die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe im Gehirn ausgelöst. Angst ist also Teil einer allgemeinen Stressreaktion des Körpers und geht mit einem Blutdruck- und Pulsanstieg, Mundtrockenheit und mit starker innerer Anspannung einher. Dadurch macht Angst aber häufig auch Schwindelgefühle, so als ob einem der Boden unter den Füßen weggezogen würde und man den Halt verliert. Es gibt sogar eine eigene Diagnose für diesen angstbedingten Schwindel: Phobischer Schwindel.

Schwindel macht also Angst und Angst führt zu Schwindel. Ein klassischer Teufelskreis, aus dem es nicht immer einfach ist, sich zu befreien. Neben der Behandlung der Schwindelursache spielt also vor allem auch die Bekämpfung der Angst eine wichtige Rolle.

Angst entsteht vor allem, wenn man keine Möglichkeit hat, die Geschehnisse zu beeinflussen und sich als Opfer seiner Erkrankung fühlt. Der erste Schritt ist daher die ausführliche Aufklärung: Nur, wenn man möglichst viel über seine Erkrankung weiß, kann man rational mit seinen Beschwerden umgehen und sie positiv beeinflussen. Der zweite Schritt ist die möglichst frühzeitige Bewegung: Eine Schonhaltung, um dem Schwindel aus dem Weg zu gehen, verschlechtert ihn nämlich zunehmend und führt zu immer neuen Ängsten, während aktive Bewegung die Gleichgewichtssysteme im Körper trainiert und die Beschwerden nachhaltig bessert. Auch ein gezieltes Schwindeltraining kann hier sehr hilfreich sein.

Reichen diese einfachen Maßnahmen noch nicht aus, kann eine Verhaltenstherapie erforderlich sein. Dabei lernt man, die unterbewussten Haltungen und Verhaltensweisen, die zu Angst uns Schwindel führen, zu erkennen und allmählich durch nützliche zu ersetzen.

Informationen zu weiteren Schwindelarten und Behandlungsmöglichkeiten finden Sie hier.

Autor: Dr. med. Uso Walter (Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde)

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Altersschwindel: Sturzgefahr mit Vorsorge begegnen

Ab Siebzig steigt das Sturzrisiko mit jedem weiteren Lebensjahr an. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Seh- und Hörstörungen, Abbauprozesse im Gehirn, eine Schwäche des Bewegungsapparates sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen summieren sich und können einen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Gleichgewicht bringen. Da sich Alterungsprozesse und vielen Fällen der damit einhergehende Altersschwindel nicht vollständig vermeiden lassen, kommt der Vorsorge eine besonders wichtige Rolle zu.

In Bewegung bleiben!

So lässt sich vor allem durch regelmäßige Bewegung das Gleichgewicht trainieren und die Gangsicherheit erhöhen. Aus umfangreichen wissenschaftlichen Studien weiß man, dass Bewegung fast alle körperlichen und geistigen Funktionen unterstützt und Alterungsprozesse teilweise aufhalten kann. Bewegung stärkt die Muskulatur und das Herz-Kreislauf-System und fördert das Zusammenspiel der am Gleichgewichtssinn beteiligten Organe. Subjektive Schwindelgefühle und Gleichgewichtsstörungen lassen sich so verbessern.

Gutes verbessert: Schwindeltraining mit Biofeedback

Noch effektiver ist ein Schwindeltraining in Form eines modernen Biofeedbackverfahrens. Damit lassen sich gezielt der Gleichgewichtssinn und die Koordination trainieren und das Sturzrisiko nachhaltig minimieren. Durch ein akustisches Feedback über einen Kopfhörer bekommt der Übende beispielsweise bei dem Schwindeltrainer EQUIVert jede Körperschwankung angezeigt und lernt sich dadurch zu stabilisieren. In einem individuell angepassten Trainingsprogramm wird der Schwierigkeitsgrad Schritt für Schritt gesteigert und es zeigen sich in der Regel schon nach wenigen Übungseinheiten deutliche Verbesserungen.

Autor: Dr. med. Uso Walter (Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde)

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EQUIVert auf dem Innovationstag Mittelstand des BMWi

Das Bundesministeriums für Wirtschaft und Information“ (BMWi) lädt GED ein sein neuartiges Schwindeltrainingssystem EQUIVert auf dem Innovationstag Mittelstand des BMWi zu präsentieren.

Die traditionelle Leistungsschau, auf der die Projektpartner GED, Fraunhofer IMS und die Universität Duisburg-Essen ihr innovatives Biofeedbacksystem zur Behandlung von Schwindelerkrankungen gemeinsam vorstellen, jährt sich 2018 zum 25. Mal.
Auf dem Freigelände der AiF Projekt GmbH in Berlin-Pankow werden sich mehr als 300 innovative kleine und mittlere Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie Kooperationsnetzwerke aus ganz Deutschland treffen. Sie werden neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen präsentieren, deren Entwicklung durch das BMWi finanziell unterstützt wurde.

Weitere Informationen zur Entwicklung von EQUIVert finden Sie hier.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Seite der AiF Projekt GmbH.

Termin: 7. Juni 2018, 10:00 bis 16:00
Ort: Freigelände der AiF Projekt GmbH, Tschaikowskistr. 49, 13156 Berlin

Der Eintritt ist frei.

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EQUIFit: Gleichgewichtstraining mit Biofeedback

Ein Schwindeltraining mittels Biofeedback ist eine der effektivsten Methoden bei Schwindelbeschwerden ganz unterschiedlicher Art wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dabei wird von den Geräten die Position des Patienten im Raum gemessen und dem Gehirn über einen Sinneskanal als Information zurückgespiegelt. Diese Information verbindet das Gehirn mit den Signalen der körpereigenen Messsysteme und lernt dadurch im Laufe der Zeit, auch ohne diese Informationen wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Die auf dem Markt befindlichen Geräte für ein Biofeedbacktraining unterscheiden sich erheblich im Hinblick auf die Messung der Körperposition, den Sinneskanal der zurückgespiegelten Information sowie die praktische Handhabung des Trainings.

Zu bevorzugen sind dabei Geräte, die ähnlich dem Gleichgewichtsorgan selbst, die Körperposition im Kopfbereich messen und nicht beispielsweise im Oberkörperbereich. Als Sinneskanal für die zurückgespiegelten Informationen ist das Sehen weniger geeignet als das Hören, da durch den Sehvorgang selbst, der ja Teil der normalen Gleichgewichtsregulierung ist, eine Stabilisierung erfolgt und somit das Training wesentlich weniger effektiv ist. Das Hören dagegen vermittelt eine optimale räumliche Orientierung ohne dabei die Gleichgewichtsregulation zu übernehmen und erlaubt dadurch auch ein Schwindeltraining mit geschlossenen Augen.

EQUIFit akustisches Biofeedback

Aus diesen Überlegungen heraus wurde der Schwindeltrainer EQUIFit entwickelt, der über einen bequem zu tragenden Kopfhörer die Abweichung des Körpers in der Mitte des Kopfes misst und sie akustisch dem Gehirn übermittelt. Ähnlich wie bei einer Einparkhilfe geben akustische Signale die Richtung und das Ausmaß des Schwankens an und erlauben eine gezielte Korrektur der Körperhaltung. Ein strukturiertes Übungsprogramm führt einen dabei individuell durch die verschiedenen Level des Trainings. Übungen im Stehen, Gehen und auf verschiedenen Untergründen erlauben eine allmähliche Steigerung des Schwierigkeitsgrades. Das Gerät erkennt, wann ein Levelanstieg gefahrlos möglich ist und praktischerweise werden die Anleitungen auch gleich über den Kopfhörer gegeben, so dass ein mühsames Einlesen in Trainingsanleitungen entfällt.

Erstmals steht mit EQUIFit auch ein Biofeedbackgerät zum Schwindeltraining zur Verfügung, dass bequem zu Hause genutzt werden kann. Die bisherigen Verfahren waren in der Regel nur in spezialisierten Kliniken und Praxen verfügbar, was ein tägliches, kontinuierliches Training, wie es für einen schnellen Erfolg erforderlich ist, sehr erschwert hat.

Autor: Dr. med. Uso Walter (Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde)

 

 

 

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Biofeedback bei Schwindelbeschwerden

Heute weiß man, dass Schwindel als Folge sich widersprechender Informationen ans Gehirn entsteht. Funktioniert z. B. eines der Gleichgewichtsorgane im Innenohr weniger gut als das andere, erhält das Schwindelzentrum des Gehirns unterschiedliche Informationen. Da sich diese Informationen widersprechen, entsteht ein subjektives Schwindelgefühl und häufig auch eine Fallneigung. Man ist im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Gleichgewicht.

Die zentrale Kompensation

Bleibt der Schaden im Innenohr längere Zeit bestehen, kann sich das Gehirn an die sich widersprechenden Informationen gewöhnen. Es lernt, die Informationen unterschiedlich zu gewichten und stellt auf diese Weise ein neues Gleichgewicht her. Der Schwindel verschwindet dabei allmählich und tritt nur noch in besonderen Belastungssituationen mit hohen Anforderungen an ein gesundes Gleichgewichtssystem auf. Diesen Lernvorgang des Gehirns nennt man zentrale Kompensation. Er beruht auf der so genannten Neuroplastizität, also auf der Fähigkeit unseres Gehirns, neue neuronale Verbindungen und Netzwerke zu bilden. Bei jungen Menschen ist diese Fähigkeit stärker ausgeprägt als bei älteren. Darum bessern sich die Schwindelsymptome schneller, je jünger ein Patient ist. Gerade bei Menschen ab dem mittleren Alter ist daher ein intensives und vor allem effektives Training erforderlich. So kann die Schwindelsymptomatik so schnell wie möglich verbessert und die Sturzgefahr reduziert werden.

Krankengymnastik und Biofeedback

Fördern kann man diesen Lernprozess mit einem gezielten Schwindeltraining, das dem Gehirn immer wieder Informationen über die Bewegung im Raum gibt. Unterscheiden muss man dabei einfache Bewegungsübungen und Krankengymnastik von so genannten Biofeedbackverfahren, die dem Gehirn während des Trainings weitere hilfreiche Informationen geben und dadurch wesentlich effektiver sind. Optische, akustische oder Berührungsreize zeigen dabei dem Betroffenen seine Position im Raum und ersetzen über andere Sinneskanäle die fehlenden Informationen beispielsweise aus dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr.

Je nach Art der Schwindelursache und dem Alter dauert ein Schwindeltraining unterschiedlich lange. Eine spürbare Besserung tritt vor allem bei den Biofeedbackverfahren allerdings sehr rasch auf: In wissenschaftlichen Studien ließ sich in der Regel bereits nach zehn Übungseinheiten eine signifikante Besserung des Schwindels feststellen.

Weitere Informationen zum Training bei Schwindelbeschwerden finden Sie hier.

Autor: Dr. med. Uso Walter (Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde)

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EQUIVert beim Innovationspreis ZENIT ausgezeichnet

Die Sieger des zum achten Mal vom Netzwerk ZENIT e.V. ausgeschriebenen Innovationspreises stehen fest: NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart zeichnete als Schirmherr des Wettbewerbs in Mülheim an der Ruhr den Sieger und fünf weitere Unternehmen aus. Um den Innovationspreis hatten sich 22 Projekte mit hoch interessanten Wettbewerbsbeiträgen beworben.

Erfolg durch Kooperation

Unter dem Motto „Erfolg durch Kooperation“ waren NRW-weit innovative Produkt- und Dienstleistungsideen gesucht worden, die in Kooperation eines mittelständischen Unternehmens mit einer Hochschule oder Forschungseinrichtung bzw. von Unternehmen untereinander entwickelt wurden. Die Qualität der eingereichten Beiträge war außergewöhnlich hoch, deshalb wurden gleich sechs Projekte ausgezeichnet. Die Laudatio vor über 100 Gästen hielt der Juryvorsitzende Prof. Dr. Oliver Koch von der Hochschule Ruhr West.

Zu den ausgezeichneten Unternehmen gehört auch die GED Gesellschaft für Elektronik und Design mbh, die sich mit EQUIVert um die begehrte Auszeichnung beworben hatte.

Ausgezeichnet für „Erfolg durch Kooperation“ beim Innovationspreis des Netzwerks ZENIT e.V. , v.l.n.r. Hanno Platz; Prof. Dr. Andreas Pinkwart; Burkhard Heidemann; Prof. Dr. Oliver Koch und Dr.-Ing. Reinhard Viga. © Foto Netzwerk ZENIT e.V.

Alle ausgezeichneten Unternehmen können sich über eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft im Netzwerk Zenit e.V. freuen. Das Netzwerk ZENIT e.V. unterstützt seit 1984 im Auftrag von EU, Bund und Land vor allem kleine und mittlere technologieorientierte Unternehmen sowie Hochschulen bei deren Innovations- und Internationalisierungsaktivitäten und bringt potenzielle Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen.

Das Wettbewerbsthema „Innovation durch Kooperation“ war gewählt worden, um die großen Potenziale aufzuzeigen, die sich durch die Zusammenarbeit von Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft oder Unternehmen untereinander erschließen lassen. Der „Transfer von Wissen und Innovation zwischen Hochschulen und den Unternehmen wird künftig immer mehr zu einem Erfolgsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland werden“ betonte so Prof. Koch in seiner Laudatio.

 

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Volkskrankheit Schwindel

Es dreht sich alles, der Boden schwankt und man verliert den Halt: Schwindel kann mit Fug und Recht als Volkskrankheit bezeichnet werden, schließlich ist er eines der häufigsten Symptome überhaupt und für die Betroffenen sehr belastend. Da mehrere Funktions- und Organsysteme unser Gleichgewicht regulieren, können ganz verschiedene Grunderkrankungen zu Schwindelbeschwerden führen. Dadurch ist die Ursache nicht immer leicht zu finden. Funktionsstörungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr, neurologische Erkrankungen und ein Angstschwindel sind die häufigsten Ursachen. Aber auch Kreislaufprobleme, Verspannungen im Nacken-Schulterbereich oder Medikamente können Gleichgewichtsproblem und Schwindel bewirken.

Schwindelursache

Wertvolle Hinweise, um welche Schwindelursache es sich handelt, geben oft schon die Art des Schwindels, der zeitliche Verlauf sowie Begleitbeschwerden. So sprechen ein plötzlicher Beginn mit Drehschwindel und Ohrsymptomen wie Tinnitus oder Hörstörungen für eine Funktionsstörung des Innenohres. Ein diffuses Benommenheitsgefühl, Schwankschwindel oder eine ungerichtete Fallneigung sprechen eher für neurologische Ursachen. Eine endgültige Diagnose lässt sich dann meist durch spezielle Gleichgewichts- und Koordinationsprüfungen stellen.

Diagnose

Aber nicht nur die Diagnose, sondern auch die Therapie stellt Betroffene und Therapeuten vor eine schwierige Aufgabe. Da sich nicht jeder Schwindel ursächlich behandeln lässt, werden in der Regel zunächst symptomatisch wirkende Medikamente verordnet. Sie sollen die Schwindelbeschwerden erst einmal lindern und einer Verschlechterung durch angstbedingte Schonhaltungen vorbeugen. Ein wesentlicher Nachteil von Schwindelmedikamenten ist allerdings, dass sie mehr oder weniger müde machen und dadurch die Sturzgefahr unter Umständen noch erhöhen.

Deshalb ist im weiteren Verlauf ein Schwindeltraining das Mittel der Wahl. Durch ein Schwindeltraining lernt das Gehirn, etwaige Funktionsstörungen auszugleichen und ein neues Gleichgewicht herzustellen. Bewegungsübungen, Krankengymnastik oder moderne Biofeedbackverfahren fördern diesen Lernprozess und führen zu weniger Beschwerden und mehr Sicherheit im Alltag. Sie helfen, Stürze zu vermeiden verbessern nachhaltig die Lebensqualität.

Weitere Informationen zu Schwindelformen, seinen Ursachen und Therapiemöglichkeiten finden Sie hier.

Autor: Dr. med. Uso Walter (Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde)

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